Philosophie der Muster    Aufsatz "Liebe"

Liebe heilt, Angst macht krank

Zusammenfassung: Wer Heilung mit Liebe verspricht, gilt im Allgemeinen als Esoteriker. Wie der Aufsatz zeigt, kann mit einer neuen Theorie der Emotionen durchaus die Heilkraft der Liebe auch rational begründet werden. Der Ansatzpunkt liegt bei dem engen Zusammenspiel der Emotionen mit dem Atemprozess. Daraus ergibt sich die Folgerung, dass der Atem in der Medizin nicht länger vernachlässigt werden darf. 

Die heilende Kraft der Liebe

1 Einleitung

»Liebe ist die beste Medizin« (Paracelsus).Spätestens seit Paracelsus gibt es an der heilenden Wirkung der Liebe keine Zweifel mehr. Aber die Ursachen hierfür sind nach wie vor rätselhaft. So kommt auch der amerikanische Arzt Dean Ornish in seinem Bestseller "Die revolutionäre Therapie: Heilen mit Liebe» zu dem Ergebnis: »Niemand kann umfassend erklären, was eigentlich vor sich geht und warum Liebe und menschliche Nähe eine so große Rolle spielen." (Ornish 1999, S. 198)

Auch wenn niemand der Heilkraft der Liebe widerspricht, wurden daraus bisher kaum Folgerungen für die medizinische Theorie und Praxis gezogen. Dass liegt offensichtlich daran, dass die Medizin der Liebe so sehr dem Geist des Medizinbetriebes widerspricht, dass das medizinische Establishment sie einfach totschweigt und dem Bereich der alternativen Medizin zuweist. Dies gelang bisher relativ mühelos, weil dem bisherigen Diskurs über die medizinische Wirkung der Liebe keime rationale Begründung der medizinischen Wirkung der Liebe zu Grunde gelegt werden konnte. Denn die bisherige Medizin der Liebe arbeitet ausschließlich mit Statistiken und Begriffen wie Herz, Seele, Energie, Natur, Ganzheit u. a., die sich bei näherer Betrachtung als Metaphern erweisen. Im Grunde ist das Nachdenken über die Heilkraft der Liebe noch nicht aus der mythologischen Denkweise herausgekommen.

Der vorliegende Aufsatz versucht die Konturen einer Theorie zu skizzieren, mit der die Heilkraft der Liebe im Rahmen einer neuen Theorie der Emotionen begründet werden kann. Der Ansatzpunkt liegt bei dem engen Zusammenhang der Emotionen mit dem Atemprozess, über den es keinen Zweifel gibt, aber aus dem bisher noch nicht die nahe liegenden Konsequenzen für die medizinische Bedeutung der Emotionen gezogen wurden. Mit dem Konzept der Emotionen als Äußerungsformen des Atems kann das Dogma, dass die Emotionen nichts mit dem Körper zu tun haben, aufgelöst werden. Damit können die theoretischen Grundlagen einer psychosomatischen Medizin geschaffen werden, die auch als Atemmedizin bezeichnet werden könnte.

2 »Liebe gibt der Seele Flügel« (Platon)

Allen Definitionen der Liebe ist gemeinsam, dass man sich wohl, lebendig und gelöst fühlt. Man geht in der Gegenwart des Augenblicks auf. Man ist einig mit sich und der Welt und fühlt sich akzeptiert und wahrgenommen. Es können Gefühle der Begeisterung und Dankbarkeit auftreten. Liebe wirkt euphorisierend und ist die Schwester des Glücks. Gleichzeitig heben alle Definitionen hervor, dass die Abgetrenntheit überwunden und ein intensiver Kontakt mit etwas anderem hergestellt wird, mit anderen Menschen, mit Objekten oder Lebensmitteln hergestellt wird. Denn Liebe zeichnet sich durch völlige Offenheit für die Reize des geliebten Objektes aus. Alle Sinnesorgane öffnen sich und befinden sich in hoher Aufnahmebereitschaft für die äußeren Reize. Nicht nur die fünf Sinne sind aktiviert, sondern der ganze Organismus ist auf Empfang eingestellt und nimmt auch Reize unterhalb der Bewusstseinsschwelle wahr. Es sieht so aus, als würde man sich das geliebte Objekt einverleiben wollen. Im Zustand der Liebe ist man so völlig vom geliebten Gegenstand absorbiert.

Daraus ergibt sich eine nüchterne Funktionsbestimmung der Liebe: Geliebt wird, was die eigene Lebendigkeit und die Entfaltung aller vitalen Ressourcen fördert. Sie wird als das Höchste und Schönste geschätzt, weil sie frei macht, wie es die eingangs erwähnte Metapher von Platon hervorhebt, Deshalb wendet sich Liebe allem intensiv zu, was die Lebendigkeit erhöht und die Gefühle anspricht.

Obwohl die Liebe im Zentrum des praktischen Denkens steht und sich letztlich alle menschlichen Sehnsüchte darauf beziehen, wird sie in der Wissenschaft mehr oder minder totgeschwiegen. In wissenschaftlichen Emotionskatalogen nimmt die Liebe erstaunlicherweise nur eine Randstellung ein. Das hängt sicherlich mit der verbreiteten Idealisierung der Liebe zusammen. Lange Zeit wurde die Liebe als eine Manifestation des Göttlichen im Menschen verstanden. Sie galt für viele Philosophen als die höchste Fähigkeit, weil sie an der göttlichen Liebe teilhat. Auch wenn die Liebe als eine Eigenschaft der immateriellen Seele verstanden wurde, ist sie idealisiert worden. Solche Vorstellungen haben ohne Zweifel eine wissenschaftliche Klärung der Emotionen erschwert.

Es stellt einen großen wissenschaftlichen Fortschritt dar, dass von Biologen die evolutionäre Bedeutung der Liebe für das Zusammenleben der Menschen herausgearbeitet worden ist. Es entstand die Überzeugung, dass in der Evolution Mechanismen gefördert worden sind, die das Zusammenleben und die Kooperation von sozialen Gruppen ermöglichen. Ohne die Unterstützung durch den Sozialverband wäre ein individuelles Überleben kaum möglich. Die Liebe wird deshalb von dem Biologen Humberto Maturana zu Recht als die Grundemotion des sozialen Lebens herausgestellt. Er kennzeichnet Liebe »als eine Emotion, die den Bereich der Handlungen bestimmt, in denen sich die Annahme des anderen im nahen Zusammenleben ereignet.« (Maturana 1994, S. 234)

Die Öffnung aller Sinnesorgane im Zustand der Liebe hat den biologischen Sinn, dass die Handlungssituation in allen ihren Aspekten scharf wahrgenommen wird. Denn Kontakt kann nur gelingen, wenn man sich auf alle Bedingungen der Situation einstellt. Dies ist überlebenswichtig, da die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse davon abhängig ist. Liebe schafft somit die Voraussetzung, dass sich ein Organismus erfolgreich für die eigenen Bedürfnisse einsetzen kann. Dementsprechend werden die Menschen geliebt, die dabei hilfreich sind, das eigene Leben zu entfalten. Wut und Hass richten sich gegen diejenigen, die die Entfaltung behindern.

3 Die Sonderstellung der Liebe

Wenn Liebe guter Kontakt ist, dann muss im nächsten Schritt geklärt werden, was eigentlich beim Kontakt physiologisch abläuft. Es ist unzureichend, den Kontakt als etwas Immaterielles zu verstehen, der bloß vom Bewusstsein oder ähnlichen geistigen Instanzen hergestellt wird. Ebenso ist es falsch, Kontakt als eine bloße körperliche Berührung zu verstehen. Entscheidend an der Liebe ist gerade der qualitative Aspekt, dass sie einen wechselseitigen Informationsaustausch zwischen zwei Menschen herstellt, der nicht am unmittelbaren körperlichen Kontakt festzumachen ist. Bei der Liebe ist die Wechselseitigkeit, die zum Wesen der Emotionen gehört, besonders stark ausgeprägt. Denn Liebe ist immer mit der Erwartung verbunden, dass der Geliebte die Liebe erwidert. Man kann nicht an der eigenen Liebe zu einem anderen Menschen auf die Dauer festhalten, wenn sie nicht Resonanz findet. Das traditionelle Dogma, dass Liebe etwas Seelisches und damit Immaterielles ist, muss deshalb überwunden werden, um die Funktion der Liebe bei der Herstellung von Kontakten zu verstehen.

Informationsaustausch wird in der Physik mit der Resonanz von Schwingungen erklärt. Beim sprachlichen Austausch ist dieser Ansatz längst akzeptiert. Sender und Empfänger stellen sich auf die Schallwellen ein, entnehmen deren Informationsgehalt und beantworten ihn. Die menschliche Sprache hätte sich ohne das Resonanzphänomen nicht entwickeln können. Es ist bemerkenswert, dass im esoterischen Denken von jeher das Gesetz der Resonanz auch auf die Emotionen angewandt wurde. So werden die Emotionen als Energiefelder begriffen, die als Resonanzbereich subtiler Energie bestimmt werden.

Wie der Begriff der Emotion zeigt, war man sich schon immer dessen bewusst, dass sich alle seelischen Regungen an Veränderungen des körperlichen Ausdrucks und der körperlichen Erregung ablesen lassen. Von Freude fühlen wir uns gehoben, von Enttäuschung niedergeschlagen, von Trauer gedrückt. Im Vordergrund stehen dabei die Veränderungen des Atemrhythmus. So geht Angst mit schnellem Atem mit häufigem Atemanhalten und Liebe mit tiefem, gelösten und freien Atem zusammen. Ebenso kennt jeder die Erfahrung, dass man spontan von den Emotionen anderer beeinflusst wird und dass man sich ihnen kaum entziehen kann, wenn man einigermaßen sensibel ist. Diese Beobachtungen weisen darauf hin, dass auch bei den Emotionen die Resonanz im Spiel ist.

Die Neurologin Susana Bloch hat mit Messerungen nachgewiesen, dass den Emotionen typische Veränderungen in der Atemdynamik entsprechen, die als Schwingungen anzusehen sind. So zeigen sich bei den einzelnen Emotionen deutliche Unterschiede hinsichtlich des Verhältnisses von Einatmung und Ausatmung, der Länge des Atemzyklus, der Amplitude der Atmung, der Länge bzw. Abwesenheit von Atempausen und ob der Atem ruhig oder stockend verläuft. So zeichnet sich z. B. Angst durch einen schnellen Atemrhythmus, überwiegende Einatmung, unregelmäßige Stöße in der Einatmung und eine fehlende Atempause aus. Demgegenüber ist bei der Freude ein ruhiger Atemrhythmus, ein leichtes Überwiegen der Ausatmung und eine Atempause zu festzustellen. So hat jede Emotion ein charakteristisches Atemmuster und da die Atemdynamik den ganzen Körper ergreift, wird er in einen charakteristischen Schwingungszustand versetzt. In der Verbalisierung der Gefühle wird darauf Bezug genommen. Aus den Untersuchungen von Bloch geht hervor, dass das materielle Substrat der emotionalen Schwingungen die Muskeln sind, die den Atem organisieren, insbesondere das Zwerchfell, die Muskeln im Rumpf, im Hals oder im Rachen. Mit Hilfe von Schauspielern hat sie nachgewiesen, dass die Emotionen durch die Nachahmung ihrer physiologischen Parameter wirkungsvoll reproduziert werden können.

Die Untersuchungen von Susana Bloch haben gezeigt, dass sich die Liebe dadurch auszeichnet, dass sich ihre Schwingungen relativ nahe am Ruheatem befinden und dass sie im Gegensatz zu allen anderen Emotionen immer eine Atempause aufweist. Daran wird die emotionale Sonderstellung der Liebe deutlich: Offensichtlich befindet sich der Atem im Zustand der Liebe in höchster Resonanzfähigkeit. Alle Muskeln des Körpers befinden sich in einem optimalen Tonus, sodass sie in Resonanz mit den emotionalen Schwingungen der anderen Menschen gehen können.

Meine These ist, dass jeder Kontakt auf der physiologischen Resonanzfähigkeit basiert. Man ist bereit und fähig, sich von den Emotionen anderer in Schwingung versetzen zu lassen. Da man die Bedeutung dieser Schwingungen aus eigener Erfahrung kennt, kann man sie auch verstehen, und das umso besser, je mehr man die eigenen Emotionen kennt. Der Grad der Resonanzfähigkeit bestimmt so die Qualität des Kontaktes im Aufnehmen und Erleben. Ohne Resonanz gibt es keinen Kontakt, keine Konzentration, keine Hingabe, keine intensive innere Beteiligung, kein Leben im Augenblick. Einfühlung wird zu Recht als die im Grund wichtigste menschliche Fähigkeit aufgefasst.

Liebende Resonanz bedeutet, dass man sich von anderen Menschen prägen lässt, ohne dabei aber die eigene Identität zu verlieren. Sie ist eine Balance zwischen den eigenen Bedürfnissen und den wahrgenommenen Bedürfnissen der anderen Menschen. Sie ist mit der Achtung der Bedürfnisse anderer identisch, ohne dass dabei die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt werden. Liebe ist deshalb Mitschwingen ohne Aufgabe der Eigenschwingung. Wenn sich Liebe in einfacher Resonanz erschöpft, wird sie zur Symbiose, zum Sich-vom-Anderen-abhängig-machen, zur Co-Abhängigkeit. Es ist ein Zeichen menschlicher Unvollkommenheit, dass die Resonanz sehr störanfällig ist und meist nur in kurzen Phasen gelingt.

Wenn die Liebe nicht mehr als Ausdruck der immateriellen Seele, sondern als ein gesamtkörperlicher Zustand verstanden wird, der von einem bestimmten Atemzustand abhängig ist, wird verständlich, warum den Emotionen oft eine Zwischenrolle zwischen dem Körperlichen und Geistigen zugesprochen wurde. Aus der Sicht der Schwingungstheorie der Emotionen erklärt sich die Zwischenstellung daraus, dass die Emotionen mit ihren charakteristischen Schwingungen einerseits Informationen aus der Umwelt aufnehmen bzw. abgeben, und dass sie andererseits mithilfe der physiologisch begründeten Atemschwingungen in den Körper hinein wirken. Zu Recht wird deshalb von der »Sprache der Emotionen« gesprochen.

Zwischen der Liebe als körperlicher Erscheinung einerseits und als subjektiv erfahrenem Gefühl andererseits besteht also kein Widerspruch. Beide Phänomene sind die zwei Seiten einer Medaille. Körperlich klar artikulierte Emotionen sind die Voraussetzung dafür, dass die Emotionen auch bewusst und deutlich erfahren werden und die subjektive Erfahrung ist ein wesentlicher Faktor bei der Entfaltung der Emotionen. Insofern sind die Gefühle keine bloßen Epiphänomene der Emotionen.

Oft wird behauptet, dass Liebe freier Energiefluss sei. Wenn gesagt wird, dass sich bei der Liebe das Herz öffnet oder dass das Herz bei glücklichen Menschen von Liebe erfüllt sei, wird indirekt mit der Metapher der Energie gearbeitet, weil das Herz als der Sitz der Energie angenommen wird. Die »Körperenergie«, die sich angeblich im Gefühl des Fließens und Strömens äußert, basiert nach meiner Auffassung auf den feinen Schwingungen, in die der Körper durch den Atem versetzt. Denn die Atemdynamik, die ihr Zentrum im Rumpf, insbesondere im Zwerchfell hat, teilt sich über die mit ihr verbundenen Schwingungen dem ganzen Körper bis hin in die äußerste Peripherie mit, und dies besonders deutlich, wenn der Körper frei von Verspannungen ist. Die Atemtherapeutin Elisabeth Salm fasste diese Erfahrung in den schönen Satz zusammen: »Der Atem ist eine nie endende zarte Liebeswelle.« (Preußler 1997) Das verbreitete Energiekonzept kann so mit dem Schwingungskonzept der Emotionen infrage gestellt werden.

4 »Angst fressen Seele auf«

Aus den bisherigen Überlegungen ergibt sich die These, dass Liebe empfunden wird, wenn ein Kontakt gelingt und sich der Organismus im Zustand gelösten Atems befindet. Kann daraus abgeleitet werden, dass alle psychischen Probleme die Folge eines Mangels an Liebe und Zuwendung sind? Viele Ärzte sind davon überzeugt: «Alle Krankheiten hängen letztlich mit einem Mangel an Liebe zusammen oder mit einer Liebe, die an Bedingungen geknüpft ist, denn das führt zu einer Erschöpfung und Schwächung des Immunsystems und somit zu einer erhöhten körperlichen Verwundbarkeit.« (Grünn 1995, S.224). Im Folgenden soll gezeigt werden, wie tatsächlich mangelhafte Kontaktfähigkeit den emotionalen Haushalt so sehr ins Ungleichgewicht bringen kann, dass sich daraus nicht nur seelische Probleme, sondern auch somatische Krankheiten entwickeln können.

Aus der Erfahrung ist bekannt, dass am Ausgangspunkt jeder Kontaktstörung die Furcht steht. Furcht ist ein spontanes Signal, das anzeigt, dass die Erfüllung der Bedürfnisse bedroht ist. Sie wacht über die körperliche Unversehrtheit, die leibliche Versorgung und die emotionalen Bedürfnisse des Körpers. Furcht ist also die Reaktion auf konkrete Bedrohungen. Wenn aber der Organismus nicht in der Lage ist, eine Bedrohung zu verarbeiten, weil er sich gegenüber der Bedrohung hilflos fühlt, dann wandelt sich die Furcht in Angst um. Sigmund Freud führte die Angst auf die »Furcht vor der Trennung von der beschützenden Mutter« zurück. Das Kind liebt die Mutter so sehr, dass es die Trennung von ihr als Tod empfindet. Jede spätere Angst erinnere an die frühere Furcht vor dem Verlassenwerden und der Todesangst.

Wenn wiederholt die Erfahrung gemacht wird, dass der Wunsch nach körperlicher Zuwendung mit Liebesverlust bestraft wird oder dass man bestraft wird, wenn man sich gegen die Einschränkung der eigenen Bedürfnisse zur Wehr setzt, werden die eigenen Emotionen zur Quelle von Angst. Denn wenn man sich den eigenen Impulsen überlässt, gerät man in Konflikt mit den tiefen Bedürfnissen nach uneingeschränkter Zuwendung. In diesem inneren Konflikt besteht keine andere Wahl, als sich gegen die eigenen emotionalen Impulse zu stellen und sie abzuwehren. Liebesverlust und Liebesentzug können als völlige Trennung und Desintegration, ja wie der Tod empfunden werden. Vor nichts fürchtet man sich so sehr, wie den Verlust der liebevollen Zuwendung. Man entscheidet sich lieber für das relative Unglück, um die Gefahren bei der Suche nach dem Glück zu vermeiden. Auch wenn das Bewusstsein die Verspannungen verurteilt, so ist man tief im Inneren von seiner Richtigkeit überzeugt und hält an ihnen fest, solange nicht eindeutige Signale vorliegen, dass der Schutz nicht mehr erforderlich ist.

Diese Verdrängung der emotionalen Impulse ist nach wie vor ein mysteriöser Prozess. Wilhelm Reich hatte 1927 die geniale Idee, dass die Verdrängung im Kern ein muskulärer Prozess ist. »Denn es war nun klar, dass die Atembremsung als der physiologische Mechanismus der Affektunterdrückung und Affektverdrängung auch der Grundmechanismus der Neurose überhaupt ist.« (Reich 1981, S. 233) Diese Idee wurde von seinen Schülern nicht weiter verfolgt, weil es kein angemessenes Verständnis der Emotionen gab. Wenn aber jetzt die Emotionen als Atemschwingungen verstanden werden können, wird die These von Reich begründbar. Die Abwehr der Emotionen gelingt einfach deshalb, weil die Artikulation der Emotionen dadurch verhindert wird, dass ihre antagonistischen Muskeln innerviert werden, sodass der emotionale Ausdruck im Ansatz durchkreuzt wird. Die emotionale Verdrängung erfolgt somit nach den gleichen Gesetzen, wie eine normale Bewegung unterbrochen wird.

Damit die Verdrängung Bestand hat, müssen die antagonistischen Muskeln chronisch angespannt werden. So wird jedes Mal unbewusst die emotionale Bremse angezogen, wenn die Angst vor Liebesverlust geweckt wird. Die Angst führt zu erhöhter Wachsamkeit für kleinste Signale. Da wiederholt angespannte Muskeln dazu neigen, sich zu erkürzen, resultieren daraus nach einiger Zeit chronische Verspannungen, die auch dann bestehen bleiben, wenn man gerade keine Angst verspürt. Die Abwehr der als gefährlich erscheinenden Emotionen manifestiert sich dann aus körperlicher Sicht in spezifischen muskulären Verspannungen. Dadurch kann die emotionale Resonanzfähigkeit so weit eingeschränkt werden, dass die als gefährlich erscheinenden Emotionen im Kontakt mit anderen Menschen nicht mehr geweckt werden.

Von allen Emotionen ist die Angst am weitesten vom Ruheatem entfernt. Die Einatmung ist sehr heftig, weist unregelmäßige Schwankungen auf und wird oft sogar angehalten. Aufgrund der verlängerten Einatmung gehen das Gleichgewicht zwischen Ein- und Ausatmung und die Atempause verloren. Die Kraft der Angst, chronische Verspannungen aufzubauen, hängt offensichtlich damit zusammen, dass ihr Atemmuster mit umfangreichen muskulären Verspannungen, insbesondere in den Muskeln der Wirbelsäule, der Augen, des Kiefers, des Darms, des Zwerchfells u. a., verbunden ist. Das zeigt sich besonders am für die Angst charakteristischen Atemanhalten. Dadurch wird der Organismus in angespannte Alarmbereitschaft versetzt. Dieses Atemmuster hat physiologisch den Sinn, den Organismus mit einem Maximum an Sauerstoff zu versorgen, damit die Kampf- und Fluchtreflexe aktiviert werden können.

Physiologisch hat die Atmung einen hohen Stellenwert, da die ununterbrochene Versorgung aller Körperzellen mit Sauerstoff oberste Priorität hat. Wenn aber die Angst chronisch wird, werden die physiologisch sinnvollen Anspannungen zur Belastung für die normale Atmung. Es entsteht das Problem, dass die Emotionen rückwirkend auch die Atmung beeinflussen.

Häufig wird im esoterischen Denken die Verdrängung dem Denken zugeschrieben. Aufgrund meiner Überlegungen handelt es sich hier um ein Missverständnis. Aus der Tatsache, dass bei der Verdrängung gleichzeitig intensive Denkprozesse ablaufen, kann nicht ohne weiteres geschlossen werden, dass das Denken die bewirkende Kraft ist. Vieles spricht dafür, dass die Kraft von der Angst ausgeht und dass das Denken nur den Verdrängungsprozess begleitet. Das wird sichtbar an dem inneren Dialog, der ständig im Hintergrund des Bewusstseins abläuft. Er ist umso quälender, je mehr Ängste durch äußere Reize ausgelöst werden. Der innere Dialog hat eher die Funktion, das gewählte emotionale Verhalten zu rationalisieren, als es zu reflektieren.

Für den Selbstschutz mit muskulären Verspannungen ist ein hoher Preis zu zahlen. Die Verspannungen schränken nicht nur die freie körperliche Beweglichkeit ein, sondern schränken auch die emotionale Ausdrucksfähigkeit ein. Emotionen, die nicht geäußert werden, bleiben unterentwickelt bzw. bilden sich zurück. Kontakte werden vermieden, sodass sich kein sicherer Umgang mit den eigenen Emotionen herausbilden kann. Wenn man sich z.B. nicht mehr aktiv für seine Bedürfnisse einsetzt, wird verlernt, konstruktiv mit der eigenen Wut umzugehen. Verspannungen führen so dazu, dass das Handeln, dass immer mit Kontakt mit anderen Menschen verbunden ist, nur zögerlich vollzogen wird, oder ganz unterbleibt. Es kommt zu Unsicherheit und inneren Dissonanzen. Aus Rückzug resultiert Schwäche. Der Preis des Selbstschutzes ist so die behinderte Entwicklung von emotionaler Autonomie, die sich in Selbstverurteilung, Wertlosigkeitsgefühlen und Identitätsmangel äußert. Die Einschränkung der Lebendigkeit wird in Kauf genommen, weil der Schutz vor Liebesverlust wichtiger ist.

Unter dem Druck der unverarbeiteten Ängste, die zu muskulären Verspannungen führen, verändert sich der ganze emotionale Haushalt. Wenn die Emotionen nicht mehr ihre eigentliche Aufgabe erfüllen können, das Handeln anzuleiten, verändern sie sich in Kräfte, die das Handeln verhindern und zum Rückzug führen. So wird z. B. aus Wut, die eine konstruktive Kraft zur Abwehr von Behinderungen und Verletzungen ist, Ärger, Feindseligkeit oder Verachtung. Oder aus Liebe als konstruktiver Kraft zur Gestaltung intimer Beziehungen wird Eifersucht, Neid oder Hass. Aus dem konkreten Warnsignal der Furcht wird diffuse Angst, die nicht mehr ihre auslösenden Ursachen kennt. Aus Trauer als konstruktive Kraft zur Bewältigung von Verlusten werden Schuldgefühle, Projektionen oder Schuldzuweisungen. Insgesamt äußert sich der Verlust an Kontaktfähigkeit als Egoismus, verbunden mit der Neigung, anderen Menschen oder anonymen Kräften die Schuld für das eigene Unglück zuzuweisen. Wenn man unfähig ist, sich für die emotionalen Schwingungen anderer Menschen zu öffnen, wird Egoismus zum beherrschenden Verhaltensmuster. Zusammenfassend kann man sagen, dass alles, was die Liebe beeinträchtigt, zur Schwäche führt. Denn Liebe braucht Kraft, sich für die eigenen Bedürfnisse einzusetzen, sich gegen Verletzungen zur Wehr zu setzen und Bedingungen zu bekämpfen, die erschweren, dass die Liebe gelebt werden kann.

Für das Verständnis der physiologischen Bedeutung der Emotionen ist die Erkenntnis wichtig, dass die Emotionen, die das Zusammenleben erschweren (wie z. B. Neid, Eifersucht, Ärger, Ehrgeiz, Ressentiment, Egoismus, Resignation u. a.), nicht angeboren sind, sondern sich aus den wenigen angeborenen Emotionen ergeben, zu denen ich Freude, Liebe, Wut, Trauer, Schuld und Furcht zähle. Diese oft als negativ bezeichneten Emotionen werden gebildet, wenn seelische Verletzungen verarbeitet werden müssen. Sie haben die Funktion, die Angst vor der Wiederholung des drohenden Liebesverlustes zu kontrollieren. Ich möchte sie deshalb als kompensatorische Emotionen bezeichnen.

Man wird den kompensatorischen Emotionen nicht gerecht, wenn man sie als negativ bezeichnet, wie es meist in der populärwissenschaftlichen und esoterischen Literatur geschieht. Sie müssen als Versuche bewertet werden, mit den eigenen Ängsten zu Recht zu kommen, die durch den Entzug von Liebe und Zuwendung entstanden sind. In der systemischen Familientherapie wird deshalb zu Recht mit der Grundidee gearbeitet, dass alle Emotionen ihr Gravitationszentrum in der Liebe haben.

Während die angeborenen Emotionen nach Kontakt streben bzw. einen gestörten Kontakt wieder herzustellen versuchen, bewirken die kompensatorischen Emotionen einen mehr oder weniger großen Rückzug aus dem Kontakt. Während die Kontaktemotionen nach ihrem Auftreten bald wieder völlig verlöschen, bleiben die kompensatorischen Emotionen wie Neid, Eifersucht, Ärger, Ehrgeiz, Ressentiment, Egoismus, Resignation u. a. in ständiger Reaktionsbereitschaft. Sie lassen keine Rückkehr zur Ruhesituation zu. Ein großes soziales Problem besteht darin, dass die kompensatorischen Emotionen die Tendenz haben, den Mitmenschen korrespondierende Reaktionsmuster aufzuzwingen. Darüber hinaus werden sie unbewusst an die nächste Generation weitergegeben. Kleinkinder können sich nicht dagegen wehren, wenn die Erwachsenen ihre ungelösten Konflikte an ihnen ausleben und sie dazu zwingen, sich ihrerseits mit kompensatorischen Emotionen zu schützen.

»Wo Liebe ist, gibt es keine Angst.« »Wo Liebe fehlt, breitet sich Angst aus.« Diese aus Erfahrung geborenen Lebensweisheiten sind theoretisch nachvollziehbar, wenn man davon ausgeht, dass sich das emotionale Kräftegleichgewicht durch ein Übermaß an Angst verschiebt. Das Leben pendelt zwischen den beiden Polen Liebe und Angst, die sich durch die Gegensatzpaare öffnen -verschließen, frei - unfrei, glücklich - unglücklich, entspannt – verspannt charakterisieren lassen. Jeder Mensch entscheidet sich aufgrund seiner emotionalen Erfahrungen für einen bestimmten Ort auf dem Kontinuum zwischen Liebe und Angst. Je mehr Liebe in der Kindheit erfahren wird, umso mehr kann die Liebesfähigkeit entfaltet werden. Wer guten Kontakt erfährt, kann ihn auch geben. Glückliches Leben zeichnet sich dadurch aus, dass sich der seelische Lebensmittelpunkt relativ nahe beim Liebespol befindet und man jederzeit nach Angst auslösenden Ereignissen zum Liebespol zurückkehren kann. In der Realität kann man beobachten, dass sich der seelische Lebensmittelpunkt mit zunehmendem Alter hin zum Angstpol verschiebt. Aber der Ort kann jederzeit neu gewählt werden, wenn man die Kraft gewinnt, sich mit den Ängsten zu konfrontieren. Liebe und Angst bestimmen so die Grundbeschaffenheit des seelischen Innenlebens.

5 Die somatischen Auswirkungen der Emotionen

Viele Therapien wissen um die negativen Rückwirkungen von emotional bedingten Verspannungen auf die physiologischen Funktionsabläufe (Osteopathie, manuelle Therapie, Atemtherapie, Biodynamische Therapie, Somatic Education u.a.). Nach meiner Überzeugung sind auch die Heilwirkungen von Qigong und anderen Bewegungstherapien primär darauf zurückzuführen, dass muskuläre Verspannungen aufgelöst werden. Aber diese somatischen Rückwirkungen konnten bisher nicht schlüssig erklärt werden. Wenn aber Emotionen als ganzkörperliche Schwingungen verstanden werden, die mithilfe der Atemorgane produziert werden, wird leichter verständlich, warum sie tief in die gesamte Physiologie des Menschen eingreifen können.

Zunächst führt die chronische Zurückhaltung von Emotionen zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Körpers. Da die Atmung auf freie Beweglichkeit des ganzen Körpers angewiesen ist, wird dadurch die Atmung einschränkt, die ihrerseits zu reduzierter bzw. nicht an die aktuellen Bedürfnisse angepasster Sauerstoffzufuhr führt. Wenn der Organismus oder Teile von ihm dauerhaft zu wenig Sauerstoff erhalten, werden die physiologischen Prozesse gestört, da der Körper den Sauerstoffmangel nur vorübergehend kompensieren kann. Je nach dem Ort des akuten Sauerstoffdefizits kann es zu unterschiedlichen Funktionsstörungen kommen. So geht sicherlich die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten auf eine vorübergehende Unterversorgung des Immunsystems mit Sauerstoff zurück. Da bei Stress die Atmung reduziert wird, ist leicht erklärbar, warum die Immunabwehr bei Stress messbar geschwächt wird. Einige Mediziner vermuten sogar, dass chronischer Sauerstoffmangel die Hauptursache bei der Entstehung von Krebs ist.

Da die Emotionen die Atemdynamik bestimmen, prägen sie unmittelbar nach ihrem Auftreten den ganzen Körper. Sie umfassen die viszeralen, endokrinen und muskulären Systeme. So ist Stress nicht deshalb so verhängnisvoll, weil ein Übermaß an Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet wird, sondern weil sich zusätzlich aufgrund des Gefühls der Hilflosigkeit der ganze Organismus verspannt und die Blut- und Sauerstoffversorgung aus dem Gleichgewicht gerät. Eine hormonelle Erklärung des Stresses ist deshalb unzureichend.

Die eingeschränkte Beweglichkeit des Körpers hat darüber hinaus aber auch noch zahlreiche indirekte Effekte. Die inneren Organe benutzen für ihre Blutversorgung die mit dem Atemzyklus wechselnden Druckverhältnisse im Rumpf und Bauch. So wird z. B. in der Einatmung das Blut aus der Leber gepresst, indem das Zwerchfell auf die Leber drückt. Umgekehrt saugt sich die Leber wieder mit Blut voll, wenn das zurück schwingende Zwerchfell einen Unterdruck im Bauchraum entstehen lässt. Wenn der atembedingte Druckwechsel zu schwach wird, leiden alle Organe und Systeme an Unterversorgung mit Blut und wird der Flüssigkeitsaustausch (Lymphe, Wasser) gestört. So sind vermutlich viele Bandscheibenvorfälle darauf zurückzuführen, dass die Wirbelsäule nicht mehr durch die Atemdynamik in kontinuierliche Schwingung versetzt wird und sich dadurch die Bandscheiben, die wassergefüllte Puffer sind, nicht ständig mit neuem Wasser auffrischen können.

Nicht weniger wichtig ist, dass Verspannungen die psychischen Selbstheilungskräfte stören. Indem sie eine tiefe Atmung verhindern, entsteht die Unfähigkeit zu weinen, sodass dieser natürliche Selbstheilungsmechanismus nicht genutzt werden kann. Ebenso wird verhindert, dass sich der Organismus von emotionalen Verletzungen mit Hilfe von heftigem Zittern oder Schütteln befreien kann. Der Traumatologe Peter Levine vertritt die Auffassung, dass dieser bei Tieren beobachtbare Mechanismus auch bei den Menschen wirksam ist (Levine 1998).

Im Grunde sind emotionale Verletzungen echte körperliche Verletzungen, da sie nicht nur mit chronischen Verspannungen (in unterschiedlichen Zonen wie Kiefer, Becken, Wirbelsäule u. a.) verbunden sind, sondern da dadurch auch die inneren Organe in ihrer Funktionstüchtigkeit eingeschränkt werden und damit ernsthafte Erkrankungen ausgelöst werden können. Resignation, Hoffnungslosigkeit oder Depression sind somit nicht nur seelische Störungen, sondern verschieben das gesamte physiologische Gleichgewicht und können so Krankheiten auslösen.

Aus dieser Sicht sind Krankheiten die unbeabsichtigte Folge von muskulären Verspannungen. Unbeabsichtigt deshalb, weil nur das unmittelbare Ziel der emotionalen Unterdrückung angestrebt wurde und die Folgewirkungen nicht im Blick waren. Wenn eine somatische Krankheit ausbricht, kann man sich oft mit ihr anfreunden, weil man mit verstärkter Zuwendung und Fürsorge entschädigt wird. Es wäre aber falsch anzunehmen, dass die Krankheit wegen dieses Krankheitsgewinns angestrebt wurde.

Da körperliche Verspannungen eine Schlüsselrolle bei der Krankheitsentstehung haben und sie stets auf Angst zurückgehen, ist zu vermuten, dass Angst die eigentlich krank machende Emotion ist. In der psychosomatischen Literatur werden zwar viele andere Emotionen als Krankheitsauslöser wie z. B. Frustration, Feindseligkeit, Zorn, Hoffnungslosigkeit, Ausweglosigkeit, Isolierung u. a. genannt, aber wenn man genauer hinschaut, sind sie kompensatorische Emotionen, die immer als Reaktion auf Angst auslösende Situationen gebildet worden sind und denen immer Angst beigemischt ist. Dass nur Angst krank macht, hängt damit zusammen, dass sie die einzige Emotion ist, die chronische Verspannungen verursachen kann.

Das entwickelte Erklärungsmodell der Krankheitsentstehung gilt natürlich nicht für alle Krankheiten. Viele somatische Erkrankungen sind auf Giftstoffe, Überbelastungen, chemisch belastete Nahrungsmittel, Unfälle u. Ä. zurückzuführen. Aber es gilt sicherlich für die chronischen Erkrankungen, bei denen unübersehbar ist, dass sie einen psychischen Ursachenanteil haben.

Es wird jetzt verständlich, warum im esoterischen Denken die Krankheit als Chance begriffen wird. Wenn am Ausgangspunkt der Krankheit der Rückzug aus aktiv aufgenommenen Kontakten steht, dann stellt die Krankheit eine Aufforderung dar, diese Entscheidung zu überprüfen. Es ist berechtigt anzunehmen, dass sich der Organismus in der Krankheit an die emotionalen Wurzeln erinnert, die letztlich zu der Krankheit geführt haben, sodass die Chance besteht, die Entscheidung zu korrigieren.

6 Heilen mit Liebe

Seitdem durch die Placebo-Forschung nachgewiesen wurde, dass physiologisch neutrale Medikamente wirksam sein können, wenn sie vom Patienten mit positiven Erwartungen verbunden werden, gilt die Erwartung als ein Heilfaktor ersten Ranges. Es wäre aber falsch anzunehmen, dass die heilende Wirkung der Hoffnung allein von den positiven Vorstellungen ausgeht und dass man sich beliebig umprogrammieren könne. Dabei wird übersehen, dass die positiven Vorstellungen nur auf der Basis der festen inneren Überzeugung wirksam sein können, dass man sich selbst helfen und mit allen Schwierigkeiten aus eigener Kraft fertig werden kann. Wenn diese emotional verankerte Grundüberzeugung fehlt, hilft auch die häufige Wiederholung von affirmativen Sätzen nichts.

Deshalb ist auch die Behauptung, dass die Akzeptanz der eigenen Krankheit die Voraussetzung für die Heilung sei, problematisch. Sie ist insofern richtig, als die Abwehr der Krankheit die Verspannungen weiter verstärkt, die gerade zur Krankheit geführt haben. Die Empfehlung ist aber letztlich falsch, da man sich Selbstakzeptanz nicht verordnen kann. Man darf nicht übersehen, dass es eines gewissen Maßes an seelischer Kraft bedarf, um sich mit den emotionalen Problemen, die zur Krankheit geführt haben, zu konfrontieren. Auch wenn man die Krankheit als eine richtige Entscheidung begreift, um mit aktuellen seelischen Problemen fertig zu werden, ergibt sich daraus noch nicht die dazu erforderliche Kraft. Die Krankheit ist ja gerade ein Beweis für den Mangel an inneren seelischen Kräften.

Bei den Empfehlungen der Selbstakzeptanz und des positiven Denkens wird der Fehler gemacht, dass von dem esoterischen Dogma ausgegangen wird, dass Heilen primär ein geistiger Vorgang ist. »Geistige Heilung ist ein Prozess des Freiwerdens von Übeln, die wir selbst verursacht haben. Wir müssen die negativen Gedanken aus unserem Bewusstsein verbannen. Wir besitzen in uns die Quelle der Kraft und Gesundheit.« (Internet) Die Analyse der Krankheitsentstehung zeigt aber eindeutig, dass am Anfang von chronischen Erkrankungen stets emotionale Konflikte stehen. Deshalb ist davon auszugehen, dass Heilung darin besteht, dass die emotionalen Konflikte aufgelöst werden. Das Missverständnis des geistigen Heilens konnte entstehen, weil die emotionalen Prozesse, die bei der Krankheitsentstehung und der Heilung ablaufen, immer von Gedanken begleitet sind, und man leicht den Eindruck gewinnen kann, dass sie das Primäre sind.

Bei kleineren Erkrankungen werden die körperlichen Selbstheilungskräfte nach kurzer Zeit wirksam, weil das Vertrauen in die eigenen Kräfte in dem Moment zurückkehrt, wie die ängstigende Ausgangssituation, die zur der Krankheit Anlass gegeben hat, vorübergegangen ist. Der Organismus hat noch genügend seelische Widerstandskraft, um mit der seelischen Krise fertig zu werden. Wenn aber eine Krankheit chronische Formen angenommen hat, ist das ein Signal, dass das Vertrauen in die eigene Kompetenz, Liebe und Zuneigung zurückzugewinnen, nachhaltig verloren gegangen ist. In diesem Fall muss das soziale Umfeld den Erkrankten stützen und ihm durch die Beweise von Liebe und Zuneigung das Vertrauen zurückgegeben, dass er sich wieder selbst helfen kann. Der Kranke muss praktisch in der liebevollen Geborgenheit Zeit haben, seine Ängste loszulassen. Er muss die Erfahrung machen können, dass seine Ängste vor Liebesverlust unbegründet sind. Die Erfahrung zeigt, dass sich die inneren Vorstellungen gleichsam von selbst neu ordnen, wenn man sich der Zuwendung und Liebe anderer Menschen sicher ist. »Vertrauen und Zuversicht bewirken Heilung, Zweifel das Gegenteil.«

Die emotionale Unterstützung durch andere Menschen ist besonders wichtig bei Verlusten von geliebten Menschen, bei traumatischen Verletzungen und bei der Zerstörung von zentralen Lebensillusionen. Denn die erforderliche Trauerarbeit kann nur gelingen, wenn die Gefühle der Schuld, Angst und Trauer gegenüber anderen Menschen artikuliert werden können. Die liebevolle Zuwendung von anderen Menschen gibt den Raum, dass sich die Emotionen neu ordnen können. Wenn die Trauerarbeit verleugnet wird, müssen chronische Erkrankungen in Kauf genommen werden. Es ist also nicht ausreichend, dass der Erkrankte sich bloß entspannt und alles loslässt. Entspannung und Loslassen sind nur dann die richtigen Strategien, wenn sie mit der Bereitschaft gekoppelt sind, dass auch die kompensatorischen Emotionen aufgegeben werden.

Wenn behauptet wird, dass das wahre Heilmittel die Beziehung zwischen Arzt und Patient sei, dann stellt das eine Mystifikation des Arztes dar. Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist ohne Zweifel ein wichtiger Faktor im Heilungsprozess, weil der Arzt Signale senden kann, die den Mut und die Kraft des Patienten verstärken können, mit seinen emotionalen Problemen fertig zu werden, umso mehr, wenn der Arzt über die nonverbale Kommunikation hinaus auch fähig ist, direkt die emotionalen Probleme anzusprechen. Aber wenn nicht gleichzeitig das soziale Umfeld des Patienten Signale der Liebe und Zuwendung sendet, wird der Kontakt zum Arzt nicht viel bewirken.

Im Kern geht es bei der Heilung darum, dass die Entscheidungen, sich schuldig zu fühlen, andere zu verachten, zu beneiden u.ä., rückgängig gemacht werden. Nach den bisherigen Überlegungen ist die Heilkraft der Liebe darin begründet, dass Erfahrungen von Liebe und Zuneigung dazu führen, dass die emotional bedingten Verspannungen, die zu physiologischen Defiziten geführt haben, wieder aufgelöst werden. Deshalb ist es nicht überraschend, dass der Heilungsprozess oft so rasch abläuft, dass man geneigt ist, an Wunder zu glauben. Wenn die Blockierungen des Atemprozess aufgelöst werden, kann der Organismus in seine normale Funktionstüchtigkeit zurückfinden. Liebe gilt deshalb zu Recht als der stärkste Stimulator des Immunsystems. So wurde das im esoterischen Denken schon immer gesehen: Heilung gilt als die Wiederherstellung der Ganzheit, als Loslassen, als Lösung von geistigen Anhaftungen oder als Einklang mit dem inneren Wesen. Ihr Fehler besteht nur darin, dass sie davon ausgehen, dass sich der Einzelne aus eigener Kraft wieder ins emotionale Gleichgewicht zurückbringen könne.

Wenn Krankheiten letztlich aus dem Versuch hervorgehen, einen Mangel an Liebe zu kompensieren, sind die Krankheitssymptome als Signale dieses Mangels anzusehen. Wenn gefordert wird, die Botschaften der Symptome zu verstehen, dann kann damit nur gemeint sein, dass gespürt wird, welche Emotionen hinter den Verspannungen liegen, sodass ein Nachdenken über die emotionale Geschichte der Krankheit einsetzen kann. Krankheiten erleichtern es, sich den emotionalen Problemen zu stellen und die innere Dissonanz aufzulösen, weil sie den normalen Alltag unterbrechen.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Heilung dann eintritt, wenn die emotionalen Belastungsfaktoren wegfallen, die den Atem einschnüren und damit die Funktionsfähigkeit aller Zellen beeinträchtigen. Die Heilung hängt also letztlich damit zusammen, dass der Organismus den Abwehrkampf gegen die Emotionen, die einen inneren Zwiespalt geschaffen haben, aufgibt, sich entspannt und dadurch die eigentliche Krankheitsdynamik unterbrochen wird. Das setzt aber voraus, dass die Erfahrung von Zuwendung und Akzeptanz gemacht wird. Erst dann können sich die kompensatorischen Emotionen auflösen, die Rückzug und Abwehr herbeigeführt haben. Wenn man davon ausgehen kann, dass den meisten Heilungsprozessen eine Befreiung des Atems vorausgeht, kann auf Begriffe wie Spontanheilung, geistige Heilung, Wunderheilung u.ä. verzichtet werden und wird die Wirksamkeit von Placebos, des Gebets, des Glaubens, der Energieübertragung und ähnlicher Heilverfahren erklärbar.

7 Liebe kann nicht verordnet werden

Wenn man sich im Zustand der Liebe mit allen Sinnen öffnet, wird ein Handeln möglich, das zu optimalen Ergebnissen führt. Man sagt dann zu Recht, dass das Handeln im Einklang mit den Emotionen steht. Man fühlt sich lebendig, hat das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben und erlebt die Welt als sinnvoll. Der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky hat diesen seelischen Zustand, der gemeinhin mit Lebensfreude gekennzeichnet wird, treffend mit Kohärenzgefühl umschrieben. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass alle Teile des Organismus miteinander kommunizieren und nichts abgespalten und verdrängt wird. Hohe Kohärenz äußert sich in einem starken Lebenswillen. Umgekehrt herrschen Gefühle von Sinnlosigkeit, Verzweiflung und Niedergeschlagenheit vor, wenn das Handeln mehr an den Erwartungen anderer Menschen als an den eigenen Emotionen und Bedürfnissen orientiert wird. Dann können die Konflikte nicht durch Handeln aufgelöst werden, sondern müssen im Körper mittels Verspannungen stillgestellt werden.

Wer über ein ausgeprägtes Kohärenzgefühl verfügt, wird sich ganz selbstverständlich für seine Gesundheit sorgen. Denn er besitzt einerseits eine hohe Sensibilität für die emotionalen Impulse, die Störungen im Kontakt melden und andererseits ausreichende seelische Ressourcen, um die Störungen zu bewältigen. Er muss sich nicht bewusst vornehmen, sich um seine Gesundheit zu sorgen, weil dies praktisch aus der natürlichen Selbstregulation heraus passiert. Er kann sich auf seine natürlichen Selbstheilungskräfte verlassen. Aus dieser Sicht besteht Gesundheitsvorsorge primär darin, den Menschen die Kraft zu geben, dass sie sich um ein ausgeglichenes seelisches Innenleben bemühen. Da aber die Emotionen nur in der Interaktion mit anderen Menschen entfaltet werden können, kann diese Aufgabe nie im Alleingang gelingen. Man braucht viel Liebe von anderen Menschen, damit emotionale Autonomie und Verantwortung entwickelt und aufrechterhalten werden kann.

Nach meiner Auffassung ist die Heilkraft der Liebe darauf zurückzuführen, dass sich der Organismus im Zustand der Liebe im Optimalzustand der inneren Kommunikation befindet. Denn Liebe hat die Wirkung, dass innere Spannungen und Blockierungen aufgelöst werden, sodass die innere Kommunikation reibungslos ablaufen kann. Der Organismus verfügt dann über alle natürlichen Ressourcen, um psychische und somatische Ungleichgewichte aufzuheben. Er kann sich für seine Bedürfnisse einsetzen, ohne dadurch den Kontakt zu anderen zu verlieren, weil Liebe die Kraft gibt, eine gute soziale Kommunikation aufzubauen.

Wenn die individuellen Gesundheitsressourcen in emotionaler Autonomie wurzeln, stellt sich die Frage, wie viel Autonomie unter den gegenwärtigen Lebensbedingungen möglich ist. Es wäre falsch davon auszugehen, dass emotionale Autonomie ein individuelles Verdienst ist. Da sie sich nur unter günstigen Lebensbedingungen entfalten kann, die mit Respekt, Achtung und Liebe charakterisiert werden können, ist sie ein Geschenk. Dementsprechend ist Krankheit als ein Signal zu interpretieren, dass die soziale Umwelt versagt hat, dem Erkrankten zu einem ausreichenden Maß an Stresstoleranz zu verhelfen. Daraus leitet sich die kollektive Verantwortung ab, sich um die Ausbildung der emotionalen Autonomie des Einzelnen zu kümmern. Öffentliche Gesundheitsvorsorge muss deshalb vorrangig emotionale Nacherziehung sein. Sie muss von einer umfassenden Reform der Lebensbedingungen begleitet werden, sodass bei den Kindern die Ausbildung emotionaler Intelligenz gelingt und bei den Jugendlichen und Erwachsenen dysfunktionale Emotionen abgebaut werden können. Die Reformen müssen daran gemessen werden, wie viel Angst sie aus den bestehenden Strukturen herausnehmen. Individuelle Entspannungsrituale werden diese kollektiven Maßnahmen unterstützen, können sie aber nicht ersetzen.

Es ist leichtfertig, wenn von Vertretern der »Medizin mit Liebe« der Glaube geweckt wird, dass jeder die Harmonie mit sich selbst aus eigener Kraft erreichen könne. »Ich stelle fest, daß ich in jedem Augenblick die Wahl habe, mein Herz offen zu halten oder zu verschließen, das heißt in Liebe oder in Angst zu leben.« (Ornish 1999, S. 117) »Wenn Menschen lernen, sich selbst zu lieben und so zu akzeptieren, wie sie sind, dann setzt dies erstaunliche Heilkräfte frei.« (Moyers 1995, S. 150). Wenn die Lebensbedingungen in Familie und Betrieb ausgeklammert werden, wird der Erkrankte unter großen Erwartungsdruck gesetzt. Allzu leicht schreibt er sich die Schuld dafür zu, wenn sein Heilungsprozess nicht vorangeht. Die Selbstüberforderung ist aber für den Genesungsprozess kontraproduktiv, weil sie die inneren Dissonanzen verstärkt.

8 Ist die zukünftige Medizin eine Atemmedizin?

Es sollte gezeigt werden, dass verletzte Emotionen die zentrale Krankheitsursache sind. Die Emotionen wurden mit dem Konzept der Atemschwingungen aus dem Himmel des Immateriellen und Seelischen auf die Erde des Körpers heruntergeholt. Da die Emotionen spezifische Schwingungen des Atemsystems sind, wirkt sich alles, was die Emotionen beeinflusst, unmittelbar auf die Atemdynamik aus. Und da das Atemsystem eine organische Schlüsselfunktion darstellt, wirken sich alle Störungen der Atemdynamik auf den ganzen Körper aus. Wenn die Emotionen als ein Bestandteil des Körpers angesehen werden, gelingt es relativ leicht aufzuzeigen, wie sie in die physiologischen Prozesse einwirken. Es zeigt sich, dass die eigentlich krank machende Emotion die Angst ist. Alle anderen Emotionen, denen eine krank machende Funktion zugeschrieben wird (wie z. B. Frustration, Isolierung, Feindseligkeit u. a.), sind es nur deshalb, weil sie Folgeemotionen der Angst sind oder dass ihnen Angst beigemischt ist. Es zeigte sich ebenso, dass Liebe die eigentlich heilende Emotion ist.

Die Emotionen haben deshalb eine überragende Bedeutung, weil sie die Beziehung zu anderen Menschen organisieren und weil ein guter Kontakt das Wichtigste für ein gutes Leben ist. So stellt z. B. Liebe Kontakt her, und führt Angst zur Kontaktvermeidung. Für das Verständnis der Emotionen als integralem Teil des Körpers haben die Forschungsarbeiten des amerikanischen Neurologen Antonio Damasio große Verdienste. Er hat nachgewiesen, dass die organische Verletzung bestimmter Hirnareale dazu führt, dass die Menschen entscheidungsunfähig werden. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Emotionen für die soziale Orientierung und Entscheidungsfindung unverzichtbar sind.

Es wäre sicherlich sehr fruchtbar, wenn diese Grundgedanken weiter fortgeführt werden würden, um damit die theoretischen Grundlagen einer psychosomatischen Medizin zu schaffen. Die traditionelle psychosomatische Medizin hat bisher deshalb so wenig Anerkennung gefunden, weil sie nicht in der Lage war, plausibel zu machen, warum und wie die Emotionen Krankheiten auslösen können. Sie wird sich zur Atemmedizin weiterentwickeln, wenn Veränderungen des Atems als das entscheidende Scharnier zwischen den emotionalen Erlebnissen und den somatischen Reaktionen anerkannt werden. Ich teile die Hoffnung des bekannten amerikanischen Arztes Andrew Weil, dass der Atem in der menschlichen Heilkunde des 21. Jahrhunderts eine herausragende Rolle spielen wird.

Die Atemmedizin beansprucht keineswegs, dass alle Krankheiten mit Atemtherapie geheilt werden können, sondern hebt hervor, dass der primäre Fokus bei jedem Heilungsprozess auf der Heilung der Emotionen liegen muss, damit die Blockaden im Atemprozess aufgelöst werden. Es müssen also die emotionalen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die krank machenden Störungen im Atemprozess beseitigt werden. In jedem Einzelfall muss geklärt werden, ob der Heilungsprozess neben der psychotherapeutischen Arbeit zusätzlich auch durch Körpertherapie wie z. B. Atemtherapie unterstützt werden kann. Im Prinzip kommt die Atemmedizin ohne Medikamente aus. Medikamente haben ihre Berechtigung bei der Behandlung von akuten Entzündungen. Bei chronischen Erkrankungen muss aber die emotionale Ursache gefunden werden. Dabei stehen Medikamente in jeder Beziehung im Wege.

Offensichtlich ist eine umfassende Bewusstseinstransformation erforderlich, damit sich eine »Medizin mit Liebe« etablieren kann. Dazu gehört in erster Linie, dass die Medizin ihr Selbstverständnis verändert und das Maschinenmodell des Menschen mit dem damit verbundenen kausalen Denken durch das Kommunikationsmodell ersetzt. Erst wenn dieser Prozess in Gang gekommen ist, werden sich auch die Patienten anders verstehen und bereit und fähig sein, die Verantwortung für sich zu übernehmen. Das Dilemma der »Medizin mit Liebe" besteht darin, dass die Heilung so greifbar nah erscheint, aber doch aufgrund der krank machenden Lebensbedingungen so unendlich weit entfernt ist.

Literatur

Bloch, Susana u.a.: Specific respiratory patterns distinguish among human basic emotions, in: International Journal of psychophysiology 11 (1991)

Grünn, Hans: Die innere Heilkraft, Düsseldorf 1995

Levine, Peter A.: Trauma - Heilung. Das Erwachen des Tigers. Unsere Fähigkeit, traumatische Erfahrungen zu transformieren, Essen 1998

Maturana, Humberto R./ Verden-Zöller, Gerda: Liebe und Spiel. Die vergessenen Grundlagen des Menschseins, Heidelberg 1994

Neubeck, Klaus: Psychosomatik des Atems, Frankfurt/M. 2000

Neubeck, Klaus: Atem-Ich. Körperliche Erfahrung, gesellschaftliches Leid und die Heilkraft des inneren Dialoges, Frankfurt/M. 1992

Ornish, Ornish: Die revolutionäre Medizin: Heilen mit Liebe, München 1999

Preußler, Christfried: Der Atem ist eine nie endende zarte Liebeswelle. Textsammlung zur Arbeit der Atemtherapeutin Elisabeth Salm (1876 - 1924), Überlingen am Bodensee 1997

Reich, Wilhelm: Die Funktion des Orgasmus, Frankfurt/M 1981